„Die Goetheschule Wetzlar hat in der Zeit von August 2009 - Juli 2011 erfolgreich am Projekt Kompetenzorientiert unterrichten in Mathematik und Naturwissenschaften im Fach Mathematik teilgenommen" - so der Wortlaut des Abschlusszertifikats. Dies ist ein guter Zeitpunkt, um auf die Arbeit der vergangenen beiden Jahre zurückzublicken.

Nach Fachkonferenzbeschluss (1.10.2009), Absprachen zwischen Schulleitung, Setleitung, Fortbildnern und Schulkoordinatoren, Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung, Schulung der Schulkoordinatoren und dem Startschuss für das Projekt in Frankfurt (7.12.2009), konnte das Projekt im Frühjahr 2010 für die Fachschaft endlich offiziell starten.

Innerhalb von vier Fortbildungstagen an der Goetheschule wurden unterschiedliche Inhalte vermittelt (kompetenzorientierter Unterricht, Diagnose- und Fördermöglichkeiten, kompetenzorientierte Aufgaben, Möglichkeiten und Grenzen des Taschenrechnereinsatzes, sowie Leistungsbewertungen in offenen Arbeitsformen) und spezielle Fragestellungen geklärt. Dabei wurde stets darauf geachtet, die Inhalte auf die besondere Situation der Goetheschule, als reines Oberstufengymnasium, anzupassen, da das Sinus-Projekt zunächst vornehmlich für die Sekundarstufe I gedacht war. 

Zwischen diesen Fortbildungen wurden die Denkanstöße, selbst erstellten Materialien und Unterrichtseinheiten stets von einigen Kollegen im eigenen Unterricht erprobt. Auf diese Weise konnte in jeder der nachfolgenden Fortbildungen ein reger Erfahrungsaustausch und eine gezielte, kontinuierliche Weiterentwicklung stattfinden. Die wesentlichen Ergebnisse dieses Arbeitsprozesses finden sich in der Entwicklung der neu strukturierten Kompensationskurse (einem Angebot zu Aufbesserung der für die Oberstufe wesentlichen mathematischen Kenntnisse für Schülerinnen und Schüler aus der Einführungsphase) sowie einiger separater Unterrichtseinheiten wieder.

Zusätzlich dazu ist in den beiden Jahren das „Hauscurriculum Mathematik in der Einführungsphase" entstanden, das als Orientierungshilfe für Kollegen und Schüler dienen soll und alle benötigten bzw. zu erwerbenden mathematischen Kompetenzen detailliert beschreibt.

Alle diese Ergebnisse konnte die Goetheschule dann am 25. Mai 2011 auf der Ideenbörse in Solms vorstellen, welche - in Bezug auf das Ende der „Zweiten Sinus-Welle" - den vorläufigen Schlussstrich für die teilnehmenden Schulen bedeutet. Hierbei konnten die Arbeitsergebnisse jeder einzelnen Schule vorgestellt, betrachtet und vor allem im Sinne des über-schulischen Austauschs weitergegeben werden.

Nach den regionalen und überregionalen Abschlussveranstaltungen ist das Projekt nun offiziell beendet, doch hat sich die Fachschaft Mathematik mehrheitlich für eine Fortführung ausgesprochen. Begründung erforderlich? - Weil die gewonnenen Erkenntnisse auch in bisher nicht ins Auge gefasste Jahrgangsstufen bzw. Themengebiete übertragbar sind, weil sich innerhalb der Fortbildung wieder neue Ideen für Arbeitsbereiche aufgetan haben und weil hiermit ein weiterer, regelmäßiger Anlass für kollegiale Zusammenarbeit geschaffen wird.

Nach Rücksprache mit der Schulleitung und einem deutlichen Signal für weitere Unterstützung haben „wir" uns also für die „Dritte Welle" angemeldet, die ab August 2011 startet und ebenfalls wieder zwei Jahre intensive und hoffentlich ertragreiche Arbeit für das Kollegium bedeutet.

Ein großer Dank an diesem „Ende mit schöner Aussicht" gilt den Fortbildnern, die sich stets auf die speziellen Bedürfnissen der Goetheschule eingestellt haben und die Fortbildungsinhalte auf die besondere Situation anpassten, der Schulleitung der Goetheschule, die uns in der Organisation und Durchführung des Projekts stets unterstützt hat und nicht zuletzt allen Kolleginnen und Kollegen, mit denen der Austausch, die Diskussionen und die Bewältigung der oben geschilderten Projekte trotz des großen Arbeitsaufwandes haufenweise Spaß gemacht hat.