Waren wir anfangs wirklich begeistert als Herr Korff uns, d.h. dem LK Französisch Q1/Q2, das Projekt „Prix des Lycéens allemands“ vorstellte? Es ging darum, vier französische Bücher zu lesen, um schließlich das – in unseren Augen – beste auszuwählen und eine/n Schüler/in zu bestimmen, der/die unsere Schule bei der „Landesjury“ zu vertreten hatte. An diesem Projekt nehmen die Leistungskurse unserer Schule nun seit mehr als 10 Jahren teil.
Es stellte sich dann heraus, dass einige dieser Bücher recht fesselnde Geschichten erzählten.

Die Themen waren unterschiedlich. Eine junge Frau steht vor persönlichen Weichenstellungen  (Au moins un); eine alte Frau erkrankt an Alzheimer und fühlt sich unverstanden (Ce cahier est pour toi) -  nicht unser Favorit! Ein Junge überlebt den Tsunami, während seine Schwester dabei umkommt; danach hat er Schwierigkeiten, sein Leben in den Griff zu bekommen (Après la vague). Ein afrikanischer Kindersoldat entkommt nach Frankreich, aber seine traumatischen Erinnerungen verfolgen ihn weiter (Une arme dans la tête). Einige der Bücher waren wirklich spannend.

Anfang Februar fand dann unsere Schuljury vor Zuhörern und Zuhörerinnen der Einführungsphase statt, die durch gute Leistungen in Französisch aufgefallen waren.

Wir stellten zunächst die Bücher vor, damit das Publikum sich ein Bild machen konnte, wovon wir sprachen. Und dann stiegen wir – immer in französischer Sprache -  in die Debatte ein: Welches Buch ist das beste? Einig waren wir uns sehr schnell, welche Bücher wir für weniger geeignet hielten. Die beiden anderen hingegen waren, da stimmten wir schnell überein, wirklich ansprechend.

In der ersten Abstimmung fand kein Titel die erforderliche absolute Mehrheit. Also wurden die beiden bestplatzierten erneut besprochen. Und diesmal bekam das in der ersten Runde noch zweitplatzierte Buch die meisten Stimmen. Die Entscheidung stand nun fest.

Blieb die Wahl des/der Schuldelegierten. Sie fiel auf Simone Gdanietz; als Vertreter wurde Ugur Ulucay gewählt.

Die Zuhörer/innen aus der Einführungsphase gaben positive Rückmeldung: Die flüssigen Redebeiträge und das Sprachniveau der Debattanten konnten sich hören lassen.
Und dann fand die „Landesjury“ für Hessen diesmal jenseits der Landesgrenze, nämlich im „Institut  Français“ in Mainz statt, wo Vertreter/innen von 40 teilnehmenden hessischen Schulen erwartet wurden. Nach Begrüßungsworten von Vertretern des Kultusministeriums wie des Institut Français ging es an die Arbeit. Die „Schulvertreterinnen“ hatten in Gruppen eine kreative Vorstellung eines der Bücher vorzustellen. Die folgenden Präsentationen wie auch die Debatte fanden dann vor allen versammelten Schülern und Lehrern statt. (Schülerinnen und Lehrerinnen waren deutlich in der Überzahl.)

In dieser Runde mussten alle Beiträge ins Mikrofon gesprochen werden. Alles auf Französisch! Übrigens kam die Landesjury zum gleichen Ergebnis wie die Schuljury der Goetheschule: Une arme dans la tête von Claire Mazard. Wir sind gespannt, das Ergebnis der Bundesjury - auf der Buchmesse in Leipzig – zu erfahren.
In Mainz wurde auch entschieden, wer für das Land Hessen zur Bundesjury nach Leipzig fährt. Viele wären dazu bereit gewesen, eine Schülerin aus Weilburg erhielt die meisten Stimmen. Der Ablauf war fair, das Niveau der Debatte war hoch gewesen, aber nicht von Muttersprachlern beherrscht: für die Beteiligten sicherlich eine wertvolle Erfahrung.

Was bleibt für den Leistungskurs? Eigenständiges Lesen, Urteilsbildung und Präsentationen auf Französisch wurden geübt; neue Leute wurden kennen gelernt, die ein gutes Niveau haben – wir zählten dazu!

        Après la vague, von Orianne Charpentier (Scripto, Gallimard)
        Au moins un, von Irène Cohen-Janca (Actes Sud Junior)
        Ce cahier est pour toi, von Valérie Dayre (Hibouk, La joie de lire)
        Une arme dans la tête, von Claire Mazard (Tribal, Flammarion)
       

 

  • Prix1
  • Prix2
  • Prix3