Für 298 Abiturienten der Wetzlarer Goetheschule ist die Schulzeit seit Freitag, 27. Juni 2014, auch offiziell vorüber. Bei der Entlassungsfeier in der Stadthalle erhielten sie aus den Händen von Schulleiter Dieter Grebe ihre Abiturzeugnisse. Die Durchschnittsnote liegt in diesem Jahr bei 2,59, das beste Abitur schaffte Laura Mathes mit einer Endnote von 1,1. Die Note 1,2 erreichten Merle Uhl und Nicole Frank. Hannah Hülsmann und Philipp Strauss erreichten eine Abschlussnote von 1,3.
Traditionell waren neben den Schülern viele Eltern, Lehrer sowie einige Ehrengäste in die Stadthalle gekommen, um gemeinsam mit den Abiturienten den erfolgreichen Schulabschluss zu feiern. Schulleiter Dieter Grebe gratulierte allen Schülern zum bestandenen Abitur, vergaß aber auch die Eltern nicht, die ihre Söhne und Töchter während der gesamten Schulzeit unterstützend begleitet hätten.
Für Grebe selbst war es eine besondere Abschlussfeier, da er in Anbetracht des bevorstehenden Ruhestands zum letzten Mal einem Abschlussjahrgang die Zeugnisse überreichte. Er dankte einmal mehr allen an der erfolgreichen Umsetzung der Abiturprüfungen Beteiligten – von Hausmeistern und Sekretärinnen über die Kollegen und Prüfungsvorsitzenden bis hin zu den Schulleitungsmitgliedern. Mit Blick auf seine ablaufende Schulleitungstätigkeit an der Goetheschule sagte Grebe, es überwiege eindeutig die Dankbarkeit für eine interessante und sehr gewinnbringende Zeit.
In seiner Abiturrede bezog sich der Schulleiter auf aktuelle Zeitungsschlagzeilen wie „Super Abi, aber nichts dahinter". Deren Tenor sei es, dass Abiturienten immer bessere Noten bekommen, ohne dass ihr Leistungs- und Bildungsniveau tatsächlich steige. Grebe betonte, die Goetheschule habe sich auf eine solche Noteninflation nicht eingelassen, sondern sich an Rückmeldungen von Hochschulen und ehemaligen Absolventen des Oberstufengymnasiums orientiert. Studien belegten inzwischen eindeutig, dass unter den 38 Prozent der Studienabbrecher im Bachelorstudiengang kaum Goetheschüler seien. Somit sah er die Schule auf einem richtigen Weg. Anspruch und Verpflichtung der Goetheschule sei es auch in Zukunft, junge Menschen schulisch so vorzubereiten, dass sie in Studium und Beruf bestehen können.
Dass die Schule in diesem Bestreben offenbar erfolgreich ist, unterstrich Elternbeiratsvorsitzender Thomas Kischkel. Unter den Absolventen der Goetheschule befänden sich nicht nur erfolgreiche Richter, Wissenschaftler und Bürgermeister, sondern auch – wie kürzlich zu lesen – Botschafter oder der zukünftige Generalsekretär von Interpol. Kischkel lobte die Lehrer und Lehrerinnen, deren Arbeit an der Goetheschule für die nicht einfach ein bezahlter Job, sondern mitunter fast schon eine Berufung sei. Das zeige sich an zahlreichen Aktivitäten und Angeboten, die über den normalen Unterricht hinausgingen. Kischkel lobte auch das Engagement der Eltern, die ihren Kindern seit dem Schulstart die nötige Zuwendung und Unterstützung zukommen ließen. So hätten die Schüler zu verantwortungsvollen Menschen reifen können. Ein letztes Lob galt den Abiturienten selbst: „Sie haben durchgehalten und sich ein Wissensspektrum erarbeitet, das so hoch ist, wie es vielleicht nie mehr sein wird."
Michael Raab bezog sich in seiner Rede als Vertreter des Kollegiums auf Zitate aus aktuellen Pop-Songs ebenso wie auf Schülerzitate und hatte damit die Sympathien der Abiturienten auf seiner Seite. Die Schülervertreter Anne Klimesch und Michel Borgmeier gaben in ihrem Beitrag einen Einblick in den harten Schüler Alltag. Der beinhaltete morgendliches Verschlafen und Zuspätkommen ebenso wie vergessen Hausaufgaben oder die Parkplatznot auf dem Schulparkplatz. Sie kamen dennoch zu dem Schluss, die letzten drei Jahre hätte wohl Sinn ergeben: „Sonst wären wir heute nicht hier!"
Bereits um 17 Uhr hatten die Feierlichkeiten mit einem Abiturgottesdienst in der Hospitalkirche begonnen. Der Religionsleistungskurs von Renate Heintze hatte ihn gemeinsam mit dem Musikleistungskurs von Irene Bauer-Weitz unter dem Motto „Ich habe einen Traum gestaltet". Die Predigt hielt Pfarrer Andreas Engelschalk. Die Kollekte des Abiturgottesdienstes erbrachte 702 Euro. Diese werden dem ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Gießen zugute kommen.

Besondere Auszeichnungen:

Der Vorsitzende der Deutsch-Französischen Gesellschaft (DFG) Wetzlar, Ingolf Hoefer, überreichte Katharina Käding den von der DFG gestifteten „Prix Frédéric Mistral" für das beste Abitur in Französisch.
Eine Auszeichnung durch den Lions Club Wetzlar für besondere Leistungen in Mathematik erhielten Nicole Frank, Jan-Ove Söhngen, Moritz Lemp und Merle Uhl. Die Auszeichnung nahm Lions-Club-Präsident Hans Jürgen Irmer vor.
Fritz Günther Lattermann, Dorothea Mackowiak und Nicole Frank erhielten eine Auszeichnung durch die Gesellschaft Deutscher Chemiker für herausragende Leistungen im Fach Chemie.
Für besondere Leistungen im Fach Mathematik zeichnete die Deutsche Mathematiker Vereinigung Merle Uhl, Moritz Lemp, Nicole Frank und Jan Ove Söhngen mit dem Abiturpreis 2014 aus.
Die deutsche Physikalische Gesellschaft ehrte Julian Müller, Tim Rußmann, Laura Schwontkowski, Jan-Ove Söhngen und Linus Stoll für besondere Leistungen im Fach Physik.
Schulleiter Dieter Grebe und Schulelternbeiratsvorsitzender Thomas Kischkel ehrten außerdem Schüler, die sich als Mitglieder der Schülervertretung und des Schulsanitätsdienst in besonderer Weise um die Schule verdient gemacht haben. Dies waren in diesem Jahr Anne Klimesch, Insa Hess, Michel Borgmeier, Nils Winkelmann, Lisa Schernes und Oliver Huttel.

  • Abiv1
  • Abiv2
  • Abiv3
  • Abiv4

Bildunterschriften:

1: Die besten Abiturnoten schafften (von links) Philipp Strauss, Hannah Hülsmann, Nicole Frank, Laura Mathes und Merle Uhl. Ausgezeichnet wurden sie von Rainer Waldschmidt (links) als Verterter der Wetzlarer Freimaurerloge, Schulleiter Dieter Grebe (Mitte) sowie dem Fördervereinsvorsitzendem Jörg Ludwig (rechts).

2: Zuspätkommen, vergessene Hausaufgaben, Parkplatznot: Schülervertreter Anne Klimesch und Michel Borgmeier gewährten einen Einblick in den harten Schüleralltag.

3: Zum letzten Mal verabschiedete Schulleiter Dieter Grebe einen Abiturjahrgang.

4: Als Redner für das Kollegium gab sich Michael Raab schülernah und hatte die Sympathien der Abiturienten auf seiner Seite.